LOGOPÄDIE

Der Begriff Logopädie ist abgeleitet von den altgriechischen Wörtern „logos“ =   Wort, und „paideuein“ = erziehen. Daraus folgt: zum Wort erziehen.

Der Beginn des Unterrichtens von Stimmlosen, Taubstummen, Hörstummen, Stotterern, Polterern, Stammelnden und Gaumenspaltenträgern durch Gelehrte, Professoren, Pädagogen und Ärzte, lässt sich bis ins 16. und 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Schulen dieser Disziplin entstanden in Spanien, in der Schweiz, in Holland und Frankreich, im 18. Jahrhundert auch in Deutschland. Durch Grundlagenforschung an der menschlichen Stimme und am Gehör, wurden die Behandlungen Stimm- und Sprachkranker, sowie Gehörloser immer erfolgreicher. Die weiteren medizinischen Fortschritte, auch an den Schulen in Wien, München, Berlin und Prag Mitte des 19. Jahrhunderts zogen weitere Differenzierungen des breiten Forschungsgebietes nach sich.

Otorhinolaryngologen, Physiologen, Neurologen, Pädiater, Stomatologen, Pädagogen, Linguisten, Phonetiker, Gesangspädagogen arbeiteten zusammen, um Kommunikationsstörungen immer besser behandeln zu können.

1924 gründete der östereichische Facharzt Emil Fröschels mit seinen Mitarbeitern in Wien die internationale Gesellschaft für Logopädie und Phoniatrie, die Stimm- und Sprachheilkunde, die sich mit den Störungen der Stimme, der Sprache und des Gehörs beschäftigt. In Abgrenzung zur Phoniatrie, beinhaltet  die Logopädie die Lehre der Sprachheilkunde aus pädagogischer und psychologischer Sicht. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde die Bedeutung der Phoniatrie als Spezialgebiet der HNO (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde), und der Logopädie auf der ganzen Welt immer größer.
Die steigende Lebenserwartung der Menschen, und die zunehmenden Anforderungen an die Sinnesorgane im Alltag und im Beruf, sowie an die verbale Kommunikation des Menschen, sowie Stress und neurologische Erkrankungen, können Betroffene vor schwere Kommunikationshürden oder existenzielle Probleme stellen. Die Logopädie, als nichtärztlicher medizinischer Heilberuf, Verabschiedung des Gesetzes über den Beruf des Logopäden im Januar 1980 durch den Deutschen Bundestag, nimmt sich dieser Probleme an.

WAS MACHEN LOGOPÄDEN/INNEN?

Logopäden und Logopädinnen arbeiten nach dreijähriger Ausbildung und staatlicher Prüfung freiberuflich selbstständig nach Zulassung durch die Krankenkassenverbände, oder in angestellter Position in Kliniken, freien Praxen, Reha-Einrichtungen, Gesundheitsämtern usw. Ihr breites theoretisches Wissen aus Medizin, Psychologie, Psychiatrie, Pädagogik,Pathologie,Linguistik u. Phonetik,Stimmerziehung u.v.m. erwerben Logopäden und Logopädinnen mit hohem Praxisanteil direkt am Patienten in Supervision, bevor sie ihre umfangreiche Abeit am Menschen und mit dem Menschen beginnen dürfen.